Welche Frettchen passen zu mir?

Die Qual der Wahl

Wer sich entschlossen hat, Frettchen als seine zukünftigen Haustiere zu beherbergen, sollte sich aber auch Gedanken darüber machen, welche Tiere er zu sich nach Hause holt, denn nicht jedes Frettchen passt auch. Hier die meisten Fragen von zukünftigen Frettchenbesitzern:

Welpe vs Adults

Viele Anfänger machen den Fehler und entscheiden sich für Frettchenwelpen. Welpen sind süss, winzig, unbehofen und man kann sie aufwachsen sehen. Doch Welpen sind nicht ganz so süß, wenn sie dann etwas älter werden und in ihre trotzige Pubertät kommen. Sie beginnen sich daneben zu benehmen und neben das wohlbekannte Kisterl zu machen. Sie fangen an heftiger zu beißen um herauszufinden, wer im „Rudel“ das Sagen hat. Anfänger erschrecken oft bei diesem Verhalten, weil sie es von ihrem süßen Winzling nicht kennen. Zudem sollte man sich vorab in Foren über die Auswahl ds richtigen Zühters machen, denn nicht alle Menschen die Welpen anbieten sind vertrauenswürdig und nicht alle Welpen sind gut erzogen.

Ausserdem fallen bei Welpen später noch Kastration und Impfung an, was wiederum eine Belastung für das oft kleine Geldbörsl ist.

Von einem Adult, also einem Erwachsenen, spricht man ca. ab dem 1-2. Lebensjahr. Die Frettchen sind dann schon aus dem Gröbsten raus, können sich benehmen und kennen das Kisterl und die „Wir dürfen Menschen nicht so fest beißen wie Frettchen“-Regel schon sehr gut. Leider gibt es auch hier Ausnahmen. Viele Frettchen aus schlechter Haltung haben das nicht gelernt und können schon einmal fest beißen. Das kann man aber auch der älteren Generation noch beibringen. Frettchen ab 2 haben schon eine gewisse Gelassenheit und Ruhe in ihrem Wesen. Sie kennen bereits die Vorzüge einer kleinen Kuscheleinheit bei Frauchen oder Herrchen und suchen doch immer wieder ihre rasanten Spiele mit dem Frettchenpartner. Sie kennen Menschen und wissen, dass man ihm vertrauen kann.

Rüde oder Fähe?

Für langjährige Frettchenbesitzer ist es egal, ob es ein Rüde oder eine Fähe ist. Doch gerade Anfänger machen sich über solche Kleinigkeiten viele Gedanken. Es mag schon stimmen, dass Rüden um einiges größer sind als die zarten Fähen. Vielen macht der Anblick eines riesigen Rüden schon etwas Angst. Viele sind aber auch nur sanfte Riesen und können genauso schmusig sein, wie eine kleinere Fähe (und manchmal auch etwas mehr als kleine Zicken). Fähen sind wesentlich kleiner, wendiger und viel flinker als die Rüden. Das kann schon mal dazu führen, dass die Fähen schneller verschwinden, sich leichter verkriechen, schneller geheime Verstecke entdecken und können genau so schnell durch eine offene Tür verschwinden.

Natürlich hat jeder seinen geheimen Favouriten, aber es sind doch immer die Frettchen, die uns das Herz rauben.

Im Großen und Ganzen gibt es aber keine relevanten Unterschiede, warum man das eine Geschlecht bevorzugen sollte. Beide werden gleichermaßen handzahm, zutraulich, rein, sauber, brav etc. Machos und zickige Prinzessinen gibt es aber auch unter den Frettchen. Bei der Auswahl von Frettchen sollte man also auch immer ein bisschen nach der „Liebe auf den ersten Blick“ hören und wenn man schon eines in sein Herz geschlossen hat, bringt der/diejenige seinen Partner ja vielleicht schon mit und die Frage erübrigt sich ganz schnell.

3 Mädels, 2 Jungs                               2 Jungs                                                                          3 Mädels

2? 3? oder doch mehr?

Nun ja, hier kommt es immer ein bisschen auf eure Fähigketen an. Ihr hattet schon viele Haustiere und seid schon einiges gewohnt was diese auch anstellen können? Dann würdet ihr auch mit 3 oder 4 klar kommen. Ihr seid absolute Anfänger auf dem Gebiet Haustiere? Dann beginnt lieber mit 2 oder 3 ruhigen und sollte eure Liebe so entfachen, könnt ihr euch immer noch welche dazuholen. Die meisten Frettchen sind sehr sozial und lieben ihre Partner.

Kastriert, unkastriert oder sterilisiert?

Ich möchte gleich anmerken, dass ich absolut GEGEN unplanmäßige Vermehrung von Frettchen bin. Auch „Hinterhofzüchter“, selbst ernannte „Hobbyzüchter“ und „Hoppala-Würfe“ sollen nicht gefördert werden! Es gibt schon viel zu viele Frettchenwelpen und jedes Jahr werden es mehr.

Die Kastration bei Rüden ist keine große Sache. Eine knappe halbe Stunde dauert der kleine Eingriff, bei dem, wie bei allen männlichen Säugetieren, die Hoden komplett entfernt werden. Der „halbe“ Frettchenmann hat nun nicht mehr das Bedürfnis, alle Ecken und Stellen zu markieren, kommt nicht mehr in die Ranz (Geschlechtsreife) und muss somit auch nicht mehr für die Damenwelt duften. Ein ranziger Rüde kann nämlich richtig stinken!  Bei Fähen ist es etwas komplizierter. Die Frettchen müssen am Unterbauch operiert werden, damit der Tierarzt die Eierstöcke komplett entfernen kann. (Kastration in Bildern)

Bei Fähen ist eine Kastration extrem wichtig, wenn sie nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen. Wenn eine Frettchenfähe in die Ranz kommt, beginnt der Organismus Östrogen zu produzieren. Wird die Fähe  nicht gedeckt, produziert der Körper trotzdem weiter Östrogen, was der Frettchendame auch das Leben kosten kann. Dieses Phänomen nennt man Dauerranz. (Ranz – Dauerranz)

Viele Besitzer sind der Meinung, sie lassen ihre Fähe eher decken, als zu kastrieren. Das ist aber nicht der richtige Weg. Frettchen sollten nicht aus Spaß zu Zuchttieren werden, nur weil man sie nicht kastrieren lassen will.

Zeigt euren Frettchnen also, dass ist sie liebt und lasst sie kastrieren. Es wird ihr glückliches Leben nicht beeinträchtigen und es gibt vor allem für Herrchen und Frauchen weniger Probleme.

Aber bitte bedenkt immer, dass eine Kastration immer von einem frettchenerfahrenen Tierarzt durchgeführt werden sollte. Da die Tiere in Narkose gelegt werden müssen, ist ein weites Fachwissen von Vorteil. Bitte erkundigt euch früh genug, ob euer Tierarzt sich auch gut genug auskennt.