Verhalten

Was??? Was soll denn das jetzt wieder?

Diese Frage stellen sich sicher einige neue Frettchenbesitzer, die zum ersten Mal ihre Sprösslinge herumtollen sehen. Aber nicht nur beim Spielen und Toben, auch beim Schlafen können so manche Missverständnisse auftauchen.

Wir wollen zeigen, dass Frettchen doch ein offenes Buch sind… Nur leider ein sehr dickes…

Schlafen, Träumen, Herumlungern

Frettchen schlafen schon mal 16 bis 20 Stunden am Tag. Das ist ganz normal für Frettchen. Es gibt immer wieder Frettchen, die nicht so lange schlafen wollen oder sich einfach mal einen Tag lang gar nicht blicken lassen und sich komplett verkrümeln.

Die vielen verschiedenen Schlafpositionen der Frettchen sind einzigartig. Kein Tier schafft es, in solche Positionen noch angenehm zu schlafen. Ausser Frettchen. ;.)

Sie verbiegen ihren ganzen Körper, strecken Beine von sich und strecken die Zunge mal mehr oder weniger heraus. Alles ganz normal. Schlafen mehrere Frettchen zusammen, sieht das noch lustiger aus. Manchmal kann man von einem Frettchen nur mehr eine Nase oder einen Fuß sehen. Doch Frettchen lieben dieses enge Kuscheln.

 

Frettchen kuscheln und schlafen am liebsten gemeinsam und nach dem Prinzip: einer passt noch drauf!

In nicht so seltenen Fällen kann man sein Frettchen auch mal reden hören oder es schnarcht genüsslich vor sich hin. Auch das ist ganz normal für diese kleinen Räuber. Unwillkürliche Zuckungen führen meistens auf einen angenehmen oder aufregenden Traum hin. Was das Frettchen jedoch tatsächlich träumt, ist nicht zu sagen.

Frettchen strecken sich auch vor und nach dem Schlafen gehen und gleiten in dieser getsreckten Position dann in die gewünschte Schlafstellung. Vor allem die Hinterpfoten und der Schwanz werden extrem lang vom Körper weggestreckt.

Nach dem Aufwachen fängt jedes Frettchen zu zittern an. Diese Schüttelattacken braucht das Frettchen um die abgekühlten Muskeln wieder aufzuwärmen. Sobald das Frettchen aber in eifriges spielen verwickelt ist, ist das Zittern weg.

Am erschreckensten sind die Tierfschlafphasen. Das Frettchen schläft seelenruhig im Käfig. Wenn man es dann rausnimmt, ist der gesamte Körper ohne Spannung und das Tier hängt reglos und ohne Widerstand in der Hand. Unerfahrene Frettchenbesitzer können da schon einmal glauben, dass ihr Frettchen gestorben ist. Auch Anstupsen, Zwicken und Anpusten kann da umsonst sein. Gerade wenn man dann in Panik gerät und kurz vor einem emotionalen Zusammenbruch steht, hebt dann das Frettchen plötzlich den Kopf, blickt gelangweilt und übermüdet in die Runde und gähnt erstmal herzhaft. Spätestens dann weiß man, es geht im gut.

Also bitte nicht gleich erschrecken, wenn Frettchen nicht gleich auf alles reagieren. Auch Tiere schlafen manchmal wie Steine.

Plötzliches Aufspringen aus dem Schlaf und energisches Kratzen ist genau so normal. Irgendwann juckt es auch mal bei Tieren und so muss man sich Abhilfe schaffen.

Sollte sich ein Tier allerdings immer Kratzen, sollte man Fell und Haut besser untersuchen, es könnten sich lästige Untermieter, zum Beispiel Flöhe, eingenistet haben. Kratzen sich Frettchen sehr oft am Ohr kann es sich auch um Ohrmilben handeln.

Legt sich das Frettchen während des Spielens flach auf den Boden, kann das zwei verschiedene Sachen aussagen:

  • Sind die Hinterbeine noch angezogen handelt es sich nur um ein geschicktes Ablenkungsmanöver. Das Frettchen legt sich quasi auf die Lauer und wartet, bis ein Kamerad vorbei kommt und startet aus dieser Position blitzschnell die nächste Attacke.
  • Sie alle Beine flach und weggestreckt ist das Frettchen einfach nur k.O und braucht eine kleine Pause. Die dauert aber meistens nicht sehr lange und das Frettchen legt schnell wieder los.

Eine Fähe in der typischen Liegepause zwischen lustigen Spielen.

Spielen, Toben und Kämpfen

Gackern, keckern, glockern, klucken, “uggugg” sind nur ein Bruchteil der Bezeichnung für das typische Geräusch, das Frettchen während des Spielens machen. Dieses lustige Geräusch ist bei den Männchen meist etwas höher als bei den Fähen. Gackern ist der Ausdruck purer Freude und Spaß und macht auch den Herrchen viel Freude, da man weiß, es geht den Frettchen gut und sie amüsieren sich köstlich.

Tritt man einem Frettchen aber unabsichtlich z.B. auf den Schwanz, kann es auch sehr schnell und heftig zu gackern beginnen, was dann aber das Unwohlsein ausdrückt.

Kommt es zu einem lustigen Spiel, hüpfen die Frettchen aufgeregt durch die Gegend und wissen selbst nicht, in welche Richtung sie als nächstes laufen sollen. Sie rennen rückwärts, reißen ihr Maul weit auf und versuchen auch noch zu hüpfen. Das alles macht dem Frettchen viel Spaß und soll gefördert werden. Frettchen machen beim Spielen die unterschiedlichsten Bewegungen, so auch Rollen in verschiedene Richtungen, sie laufen permanent gegen Möbel und gegen andere Frettchen und springen dann wie kleine Kängurus durch die Gegend. Wenn man einmal dieses Schauspiel gesehen hat, möchte man es nie mehr missen und man kann sich über zwei spielende Frettchen sehr amüsieren.

  

Junge Frettchen beim Spielen – sie sehen zwar aggressiv aus, es ist aber ganz gewöhnliches frettchenspielen

Aber auch das Spielen mit verschiedenen Katzenspielzeugen macht Frettchen viel Spaß. Die verschiedenen Geräusche, Gummibänder mit Kuscheltieren dran, Federn und Schnürchen sind einfach das Beste.

 

Sowohl Rüden als auch Fähen sind sehr verspielt und lieben es, den bunten und klingelnden Spielangeln hinterherzujagen.

Geht dem Frettchen etwas gegen den Strich, fängt es furchtbar an zu fauchen. Dieses Geräusch ist sehr eindringlich und man merkt sofort, dass dem Tier etwas nicht passt. Auch beim Spielen kann es zu diesen Lautäusserungen kommen und man weiß, dass das Frettchen gerade in Ruhe gelassen werden will. Auch bei Verteidigungen von Spielzeug oder Schlafplätzen kann es mal zu einigen Fauchern kommen.

Sollte es zu einem für das Frettchen sehr schmerzhaften Ereignis kommen, egal welcher Art, kommt es zu einem furchtbarem Geschrei. Dieses Geschrei hört sich an, als würde ein kleines Kind schreien. Es ist furchtbar laut, schrill und furchterregend. Aber auch bei extremer Angst und Zorn kann das Frettchen einen solchen Aufschrei loslassen.

Ist ein Frettchen sehr aufgeregt oder hat es Angst, stellt es sämtliche Haare auf, besonders die am Schwanz, so etwas nennt man einen “Besen”. Das sieht meistens sehr lustig aus, als würden sie eine kleine Klobüste als Schwanz haben. Besonders beim Spazieren gehen, wo es besonders viele neue Gerüche gibt, entstehen diese Bürsten. Wenn sich zwei Frettchen kennen lernen, wird ebenfalls eine flotte Büste gemacht um die Neugier an dem Gegenüber zu zeigen.

 

Ein Besen kann etwas positives ausdrücken, aber auch Stress und Angst signalisieren, oft werde auch die anderen Körperhaare aufgeplustert, um größer zu erscheinen.

Wetzen die kleinen Frettchen hintereinander durch ihre Röhren und spielen ausgelassen, kann man manchmal ein aussergewöhnliches Klopfen hören. Das kommt von dem lustigen Schwanzwedeln der Frettchen.

Beim Kämpfen und Toben kann es schon mal vorkommen, dass die Frettchen sehr brutal miteinander umgehen. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Frettchen haben eine sehr dicke Lederhaut und können Bisse von Spielgefährten leichter wegstecken, als wir Menschen. Es kommt schon mal vor, dass ein Frettchen ein anderes durch die halbe Wohnung zerrt, fest am Nacken packt und herumläuft. Das ist aber auch ganz normal und tut dem Frettchen nicht weh. Sollten sich zwei Frettchen zu sehr streiten und das Spiel wird doch zu grob, äussern sich die Frettchen meist selbst und haben dann mehrere Waffen, um den Angreifer abzuwehren.

Zum Beispiel lautes Fauchen, Schreien oder auch ein stinkender Pups kann einen Angreifer in die Schranken weisen. Nur sehr selten muss man Frettchen, die zusammen leben, während des Spiel trennen. Sie kennen sich untereinander und wissen, was der andere mag oder nicht. Bei zwei fremden Frettchen muss man dann doch das eine oder andere Auge mehr auf die Spielenden Räuber werfen.

Selten wurde auch schon ein “spuckendes” Frettchen beobachtet. Vor allem in Stresssituationen wie Transporte in der engen Box und Autofahren, kommt es zu kleinen spuck- und würg Attacken. Das Frettchen versucht mit seiner Pfote, etwas aus dem Mund zu bekommen. Man glaubt, es steckt etwas im Rachen des Frettchen und versucht natürlich zu helfen. Doch da ist nichts. Trotzdem spuckt das Frettchen weiter, würgt und hustet leicht. Sobald das Frettchen aus der Box raus ist, ist auch das Spucken weg. Meistens ist das nur eine Stressreaktion und hat nichts zu bedeuten.

Was ebenfalls normal bei Frettchen ist, ist das Niesen. Frettchen durchforsten den Boden immer mit ihrer Nase und wühlen schon mal in Staubflocken herum. Da ist es nur verständlich, dass das Frettchen hin und wieder mal Niesen muss. Sollte aber ein Frettchen sehr oft hintereinander und öfters am Tag niesen, sollte man sich die Nase des Tieres anschauen. Es kann sich durchaus auch um einen Schnupfen handeln und das Frettchen hat eine tropfende Nase.

Natürlich hat jedes Frettchen seine Eigenheiten. Nur sehr selten steckt mehr dahinter.

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