Spazieren gehen

Spazieren gehen ist ja schön und gut.. Aber die Probleme gehen schon mit dem richtigen Geschirr los..

Was ist das richtige Geschirr?

Am besten eignen sich für Frettchen so genannte H-Geschirre. Sie werden mit einem Clip einmal um den Hals und einmal hinter den Vorderpfoten verschlossen und auf dem Rücken befindet sich der Steg mit einem Ring zur Befestigung für die Leine.

Geschirre mit Klettverschlüssen sind absolut nicht für Frettchen geeignet, da sie aus denen sehr schnell ausbrechen können.

Woher bekommt man passende Geschirre?

Wenn man weiß, dass man eine sehr kleine und zarte Fähe zuhause hat, gibt es nicht viele Möglichkeiten für passende Geschirre. In Internetshops kann man nur eine Marke empfehlen: Living world. Diese Geschirre sind auch für kleine Frettchen geeignet, aber auch schon sehr oft zu groß. Geschirre der Firma Karlie sind nur für Rüden geeignet oder große Fähen. Wer jedoch etwas qualitativ hochwertigeres sucht kann in eigenen Frettchenshops nach dem passenden Zubehör suchen. Dort findet man eine viel größere Auswahl an Farben, Formen sowie Größen.

Wie stellt man die richtige Größe ein?

Wenn man sich mit Frettchen draussen bewegen will muss das Geschirr bombenfest sitzen. Man setzt das Frettchen auf den Schoß, Paste zwischen den Füßen und verschließt das Geschirr. Nun ist darauf zu achten, dass es nicht zu fest oder zu locker ist. Faustregel hierbei: der kleine Finger einer Frau darf noch durch passen. Alles andere muss geändert werden. Das Prinzip hierbei: wenn das Geschirr zu fest ist, bekommt das Frettchen keine Luft mehr, ist es zu locker, kann es sich ganz schnell aus dem Geschirr herausdrehen und flüchten.

Wie gewöhne ich Frettchen an das Geschirr?

Legt man Frettchen das erste mal ein Geschirr an, kann entweder gar nix passieren oder es beginnt ein riesiges Theater. Sie laufen wie von der Tarantel gebissen durch die Gegend, winden sich am Boden und versuchen das Ding los zu werden. Entweder lässt man die Freddls mit dem Geschirr unter Aufsicht im Frettchenzimmer laufen oder man geht gleich mit ihnen hinaus. Draussen sein und in den Wald zu gehen finden Frettchen dann interessanter als das Geschirr am Körper und genießen den Freilauf.

Was benötigt Herrchen oder Frauchen?

Es ist sicher von Vorteil eine  alte Tasche zum Herumtragen der gehfaulen Frettchen mit einer kleinen Decke mitzunehmen. Viele Fretts sitzen aber auch gerne auf der hohen Schulter der Besitzer und schauen sich die Welt von so hoch oben an um anschließend in einer weichen Kapuze einzuschlafen. Wenn man länger unterwegs ist, kann man durchaus auch eine Flasche Wasser mit Becher sowie eine kleine Futterration mitnehmen (bei einer normalen Runde nicht nötig). Leckerchen wie Trockenfleisch oder Paste eignen sich da super zur Mitnahme.

Normale Leine oder Flexileine?

Leider erleben wir es sehr oft, dass Flexileinen für kleine Hunde sehr oft und vor allem sehr leicht aufgehen. Besser sind die normale Leinen mit Karabiner oder sogar mit Sicherheits-Clip. Ausserdem hat man bei Begegnungen mit Hunden die Frettchen schneller in Sicherheit gebracht, wenn man keine Flexi hat.

Wohin geht man am besten Spazieren?

Frettchen lieben es in kleinen Schlupflöchern zu forschen und zu graben, also geht man am besten in einen Wald. Dort gibt es sehr viel zu erschnüffeln und zu entdecken. Da kann es schonmal passieren, dass man 10 Minuten nicht vom Fleck kommt, weil eine neugierige Frettchennase einen besonders guten Duft aufgenommen hat.

Wohin sollte man nicht gehen?

Die meisten Frettchen fühlen sich auf Wiesen nicht besonders wohl. Ihre wenigen Urinstinkte sagen ihnen, dass sie dann nämlich in Gefahr sind. Frettchen sind Beutetiere für Raubvögel und fühlen sich daher unter freiem Himmel nicht besonders wohl. Ausnahmen gibt es hier aber: taube Frettchen. Sie fühlen sich auch auf offenen Wiesen wohl, da sie die Gefahr ja nicht hören können.

Straßen und Innenstädte sind ebenfalls kein Platz für Frettchen. Immer wieder sieht man leider Frettchen auf einer Schulter sitzen während das Herrchen durch die Innenstadt spaziert. Doch ausser beobachten kann das Frettchen gar nichts. Würde man es auf dem Boden laufen lassen, läuft man Gefahr, dass jemand anders drauf tritt, da die kleinen Wusels nicht besonders auffallen, wenn man nicht immer zu Boden schaut. Sie können ebenfalls Radfahrern oder Straßenbahnen zum Opfer fallen. Abgesehen davon tut den Frettchenpfoten der harte Betonboden nicht besonders gut. Dass sich Frettchen an Beton oder Asphalt die Krallen abwetzen ist ein Irrglaube.

Frühling, Sommer Herbst und Winter

Frettchen können das ganze Jahr draussen spazieren gehen, man sollte nur auf einige Dinge achten. Frühling und Herbst sind keine Probleme, dort sind die Temperaturen angenehm. Im Sommer sollte man bei zu großer Hitze und Schwüle den Spaziergang in den Morgenstunden oder am späteren Abend abhalten, da Frettchen in der Mittagssonne sehr schnell einen Hitzschlag erleiden. Im Winter sollten nur die Frettchen raus, die auch einen dicken Wintermantel haben, ansonsten droht eine Erkältung. Dickes Winterfell und eine ordentliche Speckschicht sind ein Muss bei längeren Spaziergängen im Schnee. Frettchenfüße sind für den Winter sehr gut ausgestattet. Das Blut in den Beinchen wird schon vorgekühlt und erst wenn es wieder dem Herzen zugeführt wird erwärmt. Auch die hohe Körpertemperatur lässt Frettchen im Winter nicht so schnell frieren. So ist das Frettchen sehr gut gegen Kälte ausgestattet. Langhaarfrettchen sind ebenfalls für den Winter geeignet. Auch wenn sie keine dicke Unterwolle haben, können sie sehr wohl im Schnee spazieren gehen ohne sich zu erkälten.

Wie verhalten sich Frettchen draussen?

Für die meisten Frettchen ist es draussen immer sehr spannend. Es gibt dort ja auch allerhand zu entdecken. Leider reagieren nicht alle mit wohlwollen auf die ungewohnte Umgebung und haben dadurch auch Angst und wollen keinen Schritt weiter gehen.

Im Normalfall sind aber die meisten Frettchen begeistert wenns nach draussen geht: der Schwanz wird zur Flaschenbürste (also Haare aufgestellt) und die sie rennen oft gebuckelt durch die Gegend. Jedes Mauseloch wird begutachtet und jedes Büschel Gras untersucht. Gerade auf nassen oder feuchten Wiesen legen Frettchen ihre Vorderbeine an und schieben ihren ganzen Körper nur mit den Hinterbeinen durch die Gegend – alles ganz normal für Frettchen. Herumtümpeln in Pfützen sowie kleinen Bacherl finden sie ebenfalls total spannend. Man kann ich dann so richtig einsuhlen und Mama darf einen dann wider sauber machen.

Wenn Frettchen beginnen am Bein der Besitzer hochzuklettern, dann wollen sie getragen werden und nicht mehr selber gehen. Wenn sie dann aber oben sind, passts auch nicht und sie wollen wider runter. Man kanns ihnen aber auch selten recht machen.

Vorsicht Zecken!!!

Gerade in den wärmeren Monaten sind Zecken eine furchtbare Qual. Sie beißen sich in der Haut fest und saugen das Blut aus dem Frettchenkörper. Da Frettchen nicht besonders viel Blut haben, können eine große Menge an Zecken auch gefährlich für das Frettchen werden. Nach einem Spaziergang sollten alle Frettchen sofort auf Zecken untersucht werden. Zur Zeckenentfernung verwendet man entweder eine normale Pinzette, eine Zeckenzange oder eine spezielle Zeckenzange von O´Tom.

Missionare und Aufklärungsleistungen.

Frettchenbesitzer die mit einem oder mehreren Frettchen spazieren gehen sind immer ein besonderes Highlight für andere Personen. Mit voller Neugierde wollen von Jung bis Alt alle wissen, was man da an der Leine führt. Manche sind bei ihren Fragen sehr offen und freundlich, andere kommen gleich mit einer Beleidigung. Oft hört man auch die skurrilsten Dinge, die man da angeblich an der Leine hat – von Eichhörnchen, Katzen, Hunden, Meerschweinchen und Kaninchen, bis hin zu Dachsen oder Mardern/Iltissen haben wir alles schon gehört. In solchen Situationen ist es wichtig, den Interessierten ihre Fragen zu beantworten und zumindest so das Bild des Frettchens etwas verbessern, da leider sehr viel nur das “stinkende, beißende und blutrünstige” Tier im Kopf haben.

Faulpelze

Viele Frettchen denken sich bei einem Saziergang: Oh toll, da kann ich wieder schlafen und Mami trägt mich! So sollte es nicht sein. Nicht alle Frettchen wollen gleich von Anfang an brav an der Leine laufen und beobachten erstmal aus sicherer Höhe das Geschehen. Viele sind auch unentschlossen und laufen Prinzipiell in die andere Richtung als eigentlich gedacht. damit man nicht mit faulen Frettchen überfordert ist, sollte man entweder eine Kapuze dabei haben oder eine kleine Tragetasche, damit sich die Faulen dort ausruhen können.

Achtung Hund!

Viele Hunde sind sehr brav und gehorsam, doch leider gibt es immer wieder Ausnahmen. Freilaufende Jagdhunde im Wald sin da keine Seltenheit. Man sollte Frettchen immer und ausnahmslos auf den Arm nehmen, wenn sich ein Hund (vor allem unangeleint) nähert. Man kann nie sagen, was der Hund für Triebe und Instinkte hat und dem Frettchen antun würde.